Mallorca mit dem Rennrad erkunden
Mildes Klima, gut ausgebaute Fahrradwege und gut ausgeschilderte Radwegenetze erwarten jährlich tausende Radsportler.
Von Februar bis Ende April haben die Tourismusverbände und Hoteliers sich hauptsächlich auch auf diese Zielgruppe eingestellt. Radkeller, Schließfächer, auch häufig mit kleiner Servicestation, gehören zum Angebot guter Häuser. Radvermietung von 80 € die Woche bis ca. 140 € für 2 Wochen werden häufig im Nahbereich angeboten. Professionelle Anbieter, die auch geführte Touren für Gruppen zwischen 10 – 20 Teilnehmern durchführen, runden das Angebot ab. Gleichmäßiges Tempo ist wichtige Basis für erfolgreiche Tagestouren. Ein Durchschnittstempo für „Einsteiger“ von 16 km/h lässt noch die Schönheit der Landschaft genießen. 22-24 oder 26-28 km/h sind es für geübte Radsportler, bei 30 km/h häufig geführt von mehr oder weniger bekannten ehemaligen Profifahrern über wellige Landschaft inklusive anspruchsvoller Steigungen, ist das Teilnehmerfeld schon selektiert.

Gruppeneinstieg und Zuordnung sollte daher ohne Selbstüberschätzung erfolgen. Umstieg in eine andere Leistungsgruppe ist fast immer möglich. Zu Beginn der Osterferien kommen immer häufiger Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren mit ihren Eltern in professioneller Ausrüstung zu diesem Sport. Der Anteil der Frauen auf Rennrädern nimmt ebenfalls von Jahr zu Jahr zu. Emanzipation ist hier – auch in der Leistung – angekommen. Profiteams in geordneter Zweierreihe halten auch in Steigungen noch ihr beachtliches Tempo. Gelegentlich grüßt Erik Zabel wie immer freundlich im Vorbeifahren mit einem „Hallo Iserlohner“.

Für unsere Gruppe hatte stets Wolfgang schöne abwechslungsreiche Touren geplant. Für mich immer wieder verblüffend seine genauen Streckenkenntnisse mit topografischen Vorankündigungen. Die Touren in die Serra de Tramuntana Höhen im Westen der Insel, verlangen schon einiges an Fitness.
Persönliche Einschätzung: Ich fühle mich mit der Natur enger verbunden, es ist ruhiger geworden. Weniger Rennradfahrer sind auf diesen Abschnitten unterwegs. Stimmung, Ehrfurcht oder Demut vor der gewaltigen Naturkulisse? Es wird zunehmend anstrengender. Ich bin mit meinen Gedanken allein , stehen bleiben, ausruhen – nein es geht noch. Am Ziel ein Cafe con leche oder am Abend vielleicht Happy Ouer? Rückfahrt, die Teilnehmer haben sich als Zwischenmahlzeit einen Sportriegel gegönnt. Vorbei an Fincas, umfasst mit ihren obligatorischen Steinmauern und herrlichen Blütenfeldern geht es Richtung Ausgangspunkt. Ein nicht mehr ganz junges Ehepaar überholt uns an einer weiteren Steigung fröhlich und freundlich grüßend. Erkenntnis: Auch auf Mallorca hat Sportlichkeit in Verbindung mit Elektrofahrrädern Einzug gefunden.

Heute ist Ruhetag angesagt und Besuch der Inselhauptstadt Palma geplant. Die günstigen Busverbindungen Linie 25 und 15 von Playa de Palma bis in das Zentrum von Palma unterhalb der Kathedrale (Bauzeit 13. JH bis 17. JH) sind bequem, schnell und für 2,50 € pro Person günstig. Die verkehrsberuhigten Zonen im Zentrum Palmas wurden in den letzten Jahren weiterhin gut ausgebaut. Die Altstadtgassen und Häuserfassaden sind aufwendig renoviert. Geführte Stadtrundfahrten mit offenem Doppeldeckerbus, per Pferdekutsche oder vom Tourismusbüro angebotene Leihräder zur geführten Gruppenerkundung runden das Angebot ab. Der Blick über die Festungsmauern zum Hafen geht über die Motor- und Segeljachten zu den Majestäten der Meere. Große Kreuzfahrschiffe „stellen so manches in den Schatten“.
Hans-Jürgen
