Auf der schiefen Bahn
Dorthin sind sozusagen einige Radsportler des Polizei-SV Iserlohn geraten.
In unserem Fall ist sie aus Holz.
Die Vereinsmitglieder wollten mal den aktuell zumeist feuchten Witterungsbedingungen ausweichen. Nicht alle sind wasserscheu oder putzfaul, aber 'jetzt' ein paar trockene Rad-Kilometer absolvieren zu können, war sicher recht verlockend. Auch könnte der Besuch des Bahn-Weltcups im Berliner Velodrom dem einen oder anderen Appetit gemacht haben, einmal (wieder) selber durchs geneigte Latten-Oval zu flitzen...
So wurde ein Termin in Büttgen organisiert, um auf der schnellen Radrennbahn im Sportforum Kaarst ein paar mehr oder weniger flotte Runden zu 'drehen'.
Diese Rennbahn ist an der (hier) weißen Messlinie 250m lang, die Kurvenneigung beträgt bis zu 45° und ist damit Weltcup- und Olympiatauglich. Dort finden natürlich neben reinen Hobby- bzw. Trainingsfahrten, wie sie kürzlich der Polizei-Sportverein durchgeführt hat, auch Bahnrennsportveranstaltungen wie z.B. der "Spurt in den Mai", LV-Meisterschaften etc. aber auch Tests diverser Rennmannschaften selbst aus der UCI-WorldTour statt. Triathleten buchen sie ebenfalls immer mal wieder, um Position und Material zu optimieren.
So weit gingen die Erwartungen der Sportler/Innen des Polizei-SV eher nicht.
Da von den Teilnehmern keiner ein eigenes Bahnrad besitzt, hieß es, zuerst ein solches auszuleihen. Nachdem jeder sein Leihrad ausgewählt hatte, die passenden Pedale montiert waren und die Sattelposition eingestellt war, ging es schon los. Je nach Ambition und Erfahrung auf solch einer Rennbahn rollten sich alle ein. Durch die übersichtliche Zahl der Teilnehmer hatte jeder besonders viel Platz. Als (Bahn-)Anfänger konnte man so relativ ungestört versuchen, sich in Ruhe mit der ungewohnten (zu wenigen ;-)) Technik anzufreunden. Mit nur einer, noch dazu starren Übersetzung und auch gleich noch ohne Bremsen und zugehörige Griffe ist solch ein Rad schön leicht, erfordert jedoch eine etwas andere Herangehensweise als der gewohnte Draht- (bzw. Carbon-)esel.
Und wer "nur" einige Runden am oberen Rand der Bahn gefahren ist, merkte schneller als gewünscht, wie diese Huckel, die es dann aber alle gut 125m zu bezwingen galt, wirkten: Denn dort oben sind durchaus die Höhenmeter einer jeden Runde zu "spüren".
Die gebuchten zwei Stunden waren dann auch schnell vorbei, die Räder kamen im Aufenthalts-Werkstatt-Bahnradlager wieder an ihren Haken, die Pedale in die Tasche und die Fahrer/Innen unter die Dusche.

Alle sind heil ins "Ziel" gefahren und diese Veranstaltung hat sichtlich großen Spaß bereitet. Ganz ohne Ampel, Verkehr, Split, Pfützen, Berge, Rad putzen, ... Und manch einer hat sicherlich neben einigen Trainingskilometern viele ganz neue Erfahrungen gesammelt und sicherlich seine Radbeherrschung verbessert.
Es wird angesichts des durchweg positiven Feedbacks hoffentlich eine Wiederholung stattfinden...